Ich funktioniere, so gut es geht. Manchmal muss ich mich im Geschäft zusammenreissen, um den emotionalen Ausbruch in Schach zu halten. Später suche ich einen Platz auf, der es mir ermöglicht, das Ventil doch noch zu öffnen, um etwas Erleichterung zu erfahren. Wenn ich durch die Stadt laufe, nehme ich die Menschen, Plätze und Häuser beinahe wie durch ein Milchglas wahr. Meine Tochter merkt alles, verzichtet aber darauf, Fragen zu stellen (um mich womöglich zu schonen aus ihrer Sicht): sie kennt mich ganz offensichtlich. Essen tue ich auch weniger - mit dem Schlaf verhält es sich gleich. Abends, wenn die Unruhe besonders stark aufkommt, hilft nur eines: schreiben. Und so schreibe ich mich durch die Trauer, führe Zwiegespräche mit meinem Innersten und versuche, die Dinge zu ordnen und vor allem, zu verstehen. Und beantworte liebevolle Mails - an dieser Stelle herzlichen Dank dafür.
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