Das Buch, das ich gegen die Schlaflosigkeit besorgt habe, beschert mir atemraubende Momente. Die Sätze sitzen, sind durchkomponiert, da ist kein Zwischenton zuviel oder zuwenig, der Rhythmus gerade richtig, das Tempo: mal Andante, dann Presto wie angeschossen. Es ist Literatur, wie ich sie schon lange nicht mehr gelesen habe, weil sie antreibt und schonungslos den Spiegel vorhält. Und es ist meiner Auffassung nach kein Eheroman per se, es könnte sich ebenso um eine Beziehung schlechthin handeln, die hier chirurgisch exakt (da messerscharf in der Analyse) abgehandelt wird -jeder Schnitt ein Volltreffer. So bin ich heute Nachmittag auf der Terrasse unter dem grossen Sonnenschirm Seite für Seite vorangekommen, dazu die erfrischende Ruhe eines ruhigen Sonntagnachmittags in einem ruhigen Stadtquartier mit Blick auf die Alpen, diese immer noch wunderbar verschneit und zum Greifen nahe. Jetzt: Abendrot, kichernde Mädchen unten im Garten, und die Vögel geben ihr Abendkonzert.
Und ich lese auf S. 101:
Liebe kommt auf uns zu, nicht andersherum, wir können ihr nur davonlaufen, sie als trauriger Sieger abhängen, oder den Atem anhalten, wenn sie plötzlich wie etwas Drittes neben uns und dem anderen steht; ein Schrecken fast ohne Vorzeichen, wohl der heilsamste, den das Leben bereithält.
Ich unterstreiche:
den Atem anhalten;
...der heilsamste, den das Leben bereithält.
Und natürlich: wir können ihr nur davonlaufen.
Nein, ich unterstreiche den gesamten Absatz.
Restlos, mit gelbem Stabilo boss.
Und ich lese auf S. 101:
Liebe kommt auf uns zu, nicht andersherum, wir können ihr nur davonlaufen, sie als trauriger Sieger abhängen, oder den Atem anhalten, wenn sie plötzlich wie etwas Drittes neben uns und dem anderen steht; ein Schrecken fast ohne Vorzeichen, wohl der heilsamste, den das Leben bereithält.
Ich unterstreiche:
den Atem anhalten;
...der heilsamste, den das Leben bereithält.
Und natürlich: wir können ihr nur davonlaufen.
Nein, ich unterstreiche den gesamten Absatz.
Restlos, mit gelbem Stabilo boss.
da kann ich dir nur zustimmen, auch wenn ich das Buch nicht gelesen habe, dieser Abschnitt ist mehr als grandios, vielleicht gibt es gar nicht die richtigen Worte, um richtig gute Worte zu beschreiben, es gefällt mir auf jeden fall sehr.
AntwortenLöschenPeter, tolle Gedankengänge und gute "Auszüge".
AntwortenLöschenDu machst mich neugierig - vielleicht sollte
man sich das Buch besorgen. Mal sehen, was du
noch zu berichten weisst.
Einen guten Start in die neue Woche wünscht
Irmi