Ich würde gerne wissen, wie Historiker/innen in 100 Jahren unsere Zeit bewerten werden. Wenn ich mir gelegentlich diese Frage stelle, so schwimme ich im Teich des Nichtfassbaren. Was treibt uns in unseren saturierten Gesellschaften wirklich an? Warum gehen die Menschen auf die Strasse, und wogegen protestieren sie bzw. wofür setzen sie sich ein? Jugendliche und jene, die sich trotz arriviertem Alter immer noch als solche halten, setzen sich in meiner Stadt für eine grossflächige Tanzparty ein nach dem Motto "tanz dich frei". Und geben sich dabei der Lächerlichkeit preis, dieses Postulat als "antikapitalistisch" zu bezeichnen. Das kann es ja ernsthaft nicht gewesen sein. Oder hat dies alles mit ungewolltem Dadaismus zu tun?
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Mittwoch, 9. Januar 2013
Tanz dich frei
Ich würde gerne wissen, wie Historiker/innen in 100 Jahren unsere Zeit bewerten werden. Wenn ich mir gelegentlich diese Frage stelle, so schwimme ich im Teich des Nichtfassbaren. Was treibt uns in unseren saturierten Gesellschaften wirklich an? Warum gehen die Menschen auf die Strasse, und wogegen protestieren sie bzw. wofür setzen sie sich ein? Jugendliche und jene, die sich trotz arriviertem Alter immer noch als solche halten, setzen sich in meiner Stadt für eine grossflächige Tanzparty ein nach dem Motto "tanz dich frei". Und geben sich dabei der Lächerlichkeit preis, dieses Postulat als "antikapitalistisch" zu bezeichnen. Das kann es ja ernsthaft nicht gewesen sein. Oder hat dies alles mit ungewolltem Dadaismus zu tun?
Die Menschen sind seit jeher immer wieder auf die Strasse gegangen um sich Gehör zu verschaffen. Spielt es eine Rolle, wie wir das tun, ich denke nicht. Problematisch wird es erst, wenn es nicht beim Tanzen bleibt, wenn Steine geworfen werden, Feuer angezündet und noch schwereres Geschütz aufgefahren wird. Wir leben nun mal in genau dieser Zeit, jetzt, was in hundert Jahren mal darüber gesprochen oder geschrieben wird, bleibt uns leider versagt. Aber ich befürchte, es wird nicht beim tanzen bleiben und ich befürchte auch, dass wir das schon sehr bald auch erleben, leider. Alles Liebe Franziska
AntwortenLöschenLiebe Sabrina, danke für den Kommentar! Ich habe ja nichts gegen das Tanzen, im Gegenteil, ich tue es auch, manchmal auch auf dem Tisch, selten zwar, aber es mag vorkommen. Ich finde es nur etwas lächerlich, wenn daraus eine politische Botschaft konstruiert wird.
LöschenHäbs guet und e Gruess.
Tja, ich finde zur Zeit meistens alle Botschaften die in irgend einer Form publiziert werden, mit politischem Hintergrund natürlich, lächerlich. Aber die Geschichte geht halt weiter; ob in literarischer Form, musikalisch usw., muss ich Dir ja nicht weiter erklären. Du kennst dich ja besser aus, die 68er hatten ja genau auch dieses Ziel, polarisieren usw. usf. Auch in der klassischen Musik, Theater, was weiss ich, alles dreht sich im Endeffekt doch nur immer um das gleiche Thema. Der Mensch will frei sein, sich nicht vom Staat unterdrücken lassen und dabei dennoch brav Steuern zahlen. Brot und Spiele, wo beginnt es und wo endet es.
LöschenInteressante Gedanken - da will ich gerne später darauf zurückkommen. Merci!
LöschenFreue mich darauf, aber jetzt weine auch ich, wieder eine interessante Persönlichkeit welche von uns gegangen ist. Auch er war ein kleiner "Revoluzzer" schade um Herr Claude Nobs,aber es ist, wie es ist. In diesem Sinne, wünsche Dir eine gute Nacht, schlof guet.
AntwortenLöschenDie Deep Purple haben ihn verewigt....smoke on the water, in Erinnerung an den Casinobrand von Montreux 1971....er muss eine tolle Persönlichkeit gewesen sein.
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