Samstag, 15. Dezember 2012

Samstagabend

Was kann man an einem Samstagabend machen, wenn man wieder einmal Zeit hat, etwas zu unternehmen? Bewusst habe ich nichts abgemacht, bin vielmehr spontan in die Stadt gefahren und wollte wissen, wohin mich meine Beine führen. Es war ein Spaziergang durch einen bunten Haufen von Alkoholleichen, nach Glück Suchenden, Verliebten, Frustrierten, Einsamen und Euphorikern. Samstagabends sind die Leute irgendwie komisch drauf, wollen "etwas" erleben, Dampf rauslassen. Viele machen sich "für den Ausgang" bereit, kleiden sich entsprechend an, andere wiederum hegen Hoffnung, einen Partner bzw. eine Partnerin zu finden, andere wiederum tigern durch die Gassen und halten Ausschau wonach auch immer. Später, auf dem Nachhauseweg, sitze ich bequem im städtischen Bus und schaue mir die wenigen Leute an, die, wie ich, verfrüht nach Hause gehen. Die einen sehen traurig aus, andere sind leicht beschwipst, andere dösen vor sich und spielen mit ihrem Handy. Und bei der vorletzten Station kommt mir, wie angeschossen und ohne ersichtlichen Grund, die Ankunftshalle des Flughafens Düsseldorf in den Sinn. Ich steige aus dem Bus, ohne meinen Gedanken weitere Beachtung zu schenken.

Und dazu noch dies:

Man muss sich hüten, in den Erinnerungen zu wühlen, sich ihnen auszuliefern, wie man auch ein kostbares Geschenk nicht immerfort betrachtet, sondern nur zu besonderen Stunden und es sonst nur wie einen verborgenen Schatz, dessen man sich gewiss ist, besitzt; dann geht eine dauernde Freude und Kraft von dem Vergangenen aus.
Dietrich Bonhoeffer

2 Kommentare:

  1. Was war in der Ankunftshalle im Düsseldorfer Flughafen? Sicher nicht unwesentlich, wenn die Gedanken daran fortgestoßen werden...
    Gruß von Sonja

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    1. Nein, nichts Unwesentliches....eben nicht.
      Dir eine gute Woche, Sonja!

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