Donnerstag, 30. August 2012

Erinnerungen, zum Beispiel an das Rheinufer



Feig, wirklich feig ist nur, wer sich vor seinen Erinnerungen fürchtet.
Elias Canetti

Am Rheinufer.
Es könnte in Mannheim gewesen sein,
in Basel,
in Worms auch
auf den Spuren Luthers,
im Pott
oder auch anderswo.
Es spielt ja auch keine Rolle.
Denn
wo wir auch gewesen wären
wortlos
gingen wir entlang des Ufers.
Ab und zu ein Kuss.
Nicht irgend ein Kuss.
Ein Kuss,
der unsere gegenseitige Sehnsucht zum Ausdruck brachte,
und unser Verlangen nach Nähe
und
Feuer.
Später in einem kleinen Restaurant.
Erinnerst du dich an unser Menü?
Dazu ein kleiner Tropfen Wein.
Abermals dem Ufer entlang.
Unsere Hände, wie sie sich berührten.
Unsere Lippen, wie sie sich immer wieder begegneten,
stehend
laufend
sitzend,
immer wieder,
immer verlangender.
Wissend, dass es keine Zukunft gibt.
Aber beseelte Gegenwart,
die durch
nichts
zu ersetzen ist.
Es ist schon ein Weilchen her.
Und doch.
Du weiss ja:
Erinnerungen
befreien.
Und manchmal
erwärmen sie auch das Herz.
Auch wenn es schmerzt.

3 Kommentare:

  1. Hallo Peter,
    poetisch ist das sehr schön geschrieben. Zeilenweise untereinander, einzelne Wörter untereinander, so dass im Lesefluss diese Wörter einzeln gesprochen werden müssen. Der Rhein ist schon ein Mythos. Wir wohnen vielleicht 2 km vom Rhein entfernt.

    Gruß Dieter

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    1. Danke, Dieter. Du musst einen schönen Wohnort haben!
      LG, Peter

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    2. Ich auch:-)
      Alpenrhein.

      Ein herzlicher Gruss,

      Laraina

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