Sonntag, 6. November 2011

Paula

Ich habe zeitweise komische Anwandlungen.

Vor ein paar Tagen musste ich intensiv an meine erste Kinderliebe denken. Paula, so hiess sie, ging in die gleiche Klasse wie ich, in die erste Klasse. Blonde Zöpfchen, blaue Augen, ich sehe noch genau, wie sie mir jeweils zuwinkte, als ich sie auf dem Schulweg abholte. Ich hatte immer Herzklopfen, wenn ich in ihrer Nähe war, und bald tauschten wir harmlose Küsschen aus. Wir spielten viel zusammen, auf dem Pausenhof, bei uns zu Hause, auf dem Spielplatz. Ich weiss noch genau, wo sie wohnte, ich sehe das Haus noch exakt vor mir, ihr Zimmer, alles. Später haben wir uns aus den Augen verloren, keine Ahnung, was aus ihr geworden ist. Gerne wüsste ich es, weshalb, weiss ich auch nicht.

Vermutlich kommt darin eine Sehnsucht nach kindlicher Unschuld zum Ausdruck, eine Sehnsucht auch nach Unbeschwertheit und im-Augenblick-leben-können. Sehnsucht auch nach der verlorenen Kindheit.

1 Kommentar:

  1. oh ja ....das kann ich gut nachvollziehen ....erinner mich auch gerne an die Zeit zurück in der ich noch "klein" war;-)

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