Ich halte fest:
1200 Uhr: kein Kind.
1215 Uhr: immer noch kein Kind da.
1220 Uhr: immer noch nichts. Der Puls schnellt in die Höhe.
Ich werde nervös, telefoniere herum, erwische aber niemanden, weder die Lehrerin noch irgend jemanden im Lehrerzimmer noch irgendwelche Eltern, die Auskunft erteilen könnten. Ich werde also nervöser, die Mama meiner Tochter weiss auch nichts vom besonderen Tag, was die Nervosität umso mehr ins Unermässliche steigern lässt. Dann, einige Minuten später, schaue ich mir den ominösen Fackel wie beiläufig an, und da steht alles schwarz auf weiss geschrieben: an diesem Montag mit Mittagsbetreuung. Nur zu dumm, dass ich es nicht früher zur Kenntnis nahm.
Ich bin zeitweise am Anschlag, so sieht es aus.
Was ich daraus lerne (ich nehme es mir vor): achtsamer sein.
Und, bitte sehr, etwas mehr Gelassenheit!
Schnell hingeschrieben, doch schwierig, verdammt schwierig es auch umzusetzen.
Kann Dir sehr gut nachfühlen... Aufsteigende Panik, ein Gefühl von "das darf doch nicht wahr sein..." sich gut zureden, dass nichts passiert sei... und trotzdem Zweifel.... hab das auch schon erleben müssen. Das sind dann die Momente, wo ich wieder zu beten anfange... Und dann die Erlösung, wenn das Kind wohlbehalten aufgefunden ist...
AntwortenLöschenBei aller Empathie für Deinen Spiessrutenlauf habe ich mich doch ein bisschen über das berndeutsche Wort "Fackel" amüsiert und mich gefragt, ob das unsere Freunde im Nachbarland wohl verstanden
haben ;-))
Rosalie: Danke! Von wegen Fackel: ich liebe solche Helvetismen. Für unsere Kolleginnen und Kollegen, des Schweizerdeutschen nicht mächtig, hier eine erste Hilfe: http://www.dialektwoerter.ch/ch/a.html
AntwortenLöschenDas kenn ich auch... Und ich finde dieses Gefühl des Nichtwissen unmöglich... um so besser fühlt man sich dann, wenn alles ok ist. Aber man kann schon manche Minuten mit Schwitzen verbringen.
AntwortenLöschenAber in unserer heutigen, stressigen Zeit "ver- und überliest" man so manches. Manchmal wünsche ich mich in die Vergangenheit zurück, wo alles noch langsam und mässig lief...
Liebe Grüsse
Geneviève