Ich lebe getrennt von meiner Frau und bin doch verheiratet. Und das Komische daran: dieser Umstand stört mich überhaupt nicht. Sollte ich morgen oder übermorgen sterben (mit dem Fahrrad in der Stadt unterwegs zu sein kann gefährlich sein; doch auch eine Gehirnblutung ist durchaus denkbar, zum Beispiel), sind die erbrechtlichen Folgen von Gesetzes wegen glasklar geregelt. Ich brauche also kein Testament zu verfassen. Und ich brauche auch nicht irgendwelche Briefe zu verfassen, wie ich mir zum Beispiel meine Beerdigung vorstellen würde, denn die Mama meiner Tochter weiss dies (intuitiv) sehr wohl. Auch über den Grabstein, so denke ich mir, wüsste sie Bescheid: grauer Granit ohne Schnickschnack, idealerweise quadratisch (ich werde sie bei Gelegenheit darauf ansprechen). Welche Farbe die Urne haben soll ist mir demgegenüber egal, das delegiere ich stillschweigend, ebenso was deren Form anbelangt. Auch gibt es keine Texte von mir bezüglich meiner Todesanzeige, auch dies wird ohne Zweifel in meinem Sinn verfasst (also auch hier: Delegation). Was der Pfarrer oder die Pfarrerin erzählen wird, kümmert mich nicht gross (also: Delegation). Ja, die Mama meiner Tochter könnte dies alles bestens erledigen, zu meiner gänzlichen Zufriedenheit.
Es ist gut zu wissen, dass dem so ist.
Im umgekehrten Fall wäre es, glaube ich, auch so.
Denn mitten im Leben sind wir vom Tod umgeben.
Und ich dachte, ich hab manchmal düstere Gedanken. Der Kuss des Todes mag manchmal wirklich süsslich schmecken. Trotzdem finde ich es meist spannender, mich der Zukunft zu stellen, auch wenn dies weit anstrengender ist.
AntwortenLöschenlg
Krystan
Der Tod begleitet uns unser ganzes Leben lang. Er ist geduldig steht einem zur Seite. Er wird als düsteres von uns betrachte. Wir versuchen ihn zum Tabu zu machen, aber das wird und nie gelingen.
AntwortenLöschenEr gehört zum Leben!
Warum also sollte man nicht mal nach links oder rechts schauen und mal einen Blick auf ihn werfen.
Vielleicht sogar kann man feststellen, das er nicht ganz so düster ist, wie beschrieben.
Ja vielleicht verliert man sogar ein wenig Angst, wenn man mal genauer hinschaut.
Sehr, sehr sachlich deine Gedanken, lieber Peter. Ich denke, du würdest anders denken, wäre die Frau, die du liebst, an deiner Seite.
AntwortenLöschenIch meine nicht deine Auseinandersetzung mit dem Tod, sondern wie wie du dich monentan damit auseinandersetzt.
Ich drück dich. Aenne
Herzlichen Dank für Eure Kommentare!
AntwortenLöschenLiebe Aenne: Du dürftest mit Deiner Bemerkung nicht ganz falsch liegen...
Liebe Bella: ja, so ist es. Wir sollten aufhören, den Tod als unseren Feind zu betrachten. Obwohl ich ihn, ganz ehrlich, nicht ausstehen kann, immer noch nicht....