Um uns herum ein eher älteres Publikum, Notare und dergleichen mehr, die erstaunlich hohe Dosen Wein ertragen können und ziemlich laut lachen. Fröhliche Tischrunden überall, es scheint, als gebe es auf dieser Welt keine Probleme. Auch ich gebe mich diesem frivolen Treiben hin, bestelle nochmals einen kühlen Weissen und fabuliere mit der Mama meiner Tochter über Gott und die Welt, ja, wir haben es feuchtfröhlich. An den langen Holztischen kommt man schnell ins Gespräch mit fremden Leuten. Zwei ältere Damen machen deftige Witze, am Nebentisch wird lautstark politisiert, und die flinken Kellnerinnen sind vor allem damit beschäftigt, den Wein zu servieren. Ich stelle fest: es ist ein normaler Donnerstag, es ist Mittag, trüb und grau und kühl ist es. Die Leute sind fröhlich, einige sind beschwipst, von Melancholie ist hier keine Spur zu spüren. Ich gebe mich also diesem Treiben hin, tue so, als sei alles in bester Butter, der Kirsch schmeckt in Kombination mit dem Fondue vorzüglich.
Ich denke nicht daran, wie schön es wäre, dich hier am Tisch zu haben. Und doch verfolgst du mich, bei jedem Schluck Weissen, bei jedem Bissen Fondue. Umso mehr hüte ich mich davor, eine weitere Runde zu bestellen. Weil ich dann umso mehr spüren würde, wie weit weg du doch bist.
Manchmal brauche ich verdammt lange, um dies endlich zu kapieren. Trotz Weisswein und Fondue.
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