Was sehe ich vom Fenster aus? Die Berge, wie sie am Horizont mächtig stehen und sich im zarten Morgenrot umhüllen. Der Himmel: halbwegs dunkel noch, aber die Morgenröte kündet einen schönen Tag an, die Vögel zwitschern laut.
Ich will duschen, das Frühstück zubereiten.
Innere Unruhe macht sich breit, nachdem ich gestern Abend ruhige Momente verbringen konnte. Das Frühlingswetter stachelt mich an, verleitet mich zur Annahme, ich würde etwas verpassen. Immer wieder der Gedanke: Herrgott, da draussen wartet etwas auf dich.
Aber ich merke es nicht. Registriere es nicht, laufe daran vorbei.
Der Landvermesser aus Kafkas Schloss kommt mir in den Sinn, der vergeblich um Einlass ins Schloss bittet. Eine furchtbare Geschichte, die den Menschen völlig dem Labyrinth überlässt.
Aufbruchstimmung macht sich dennoch breit.
Das Morgenrot wird immer intensiver, die Berge sind zum Greifen nah, einer Fata Morgana gleich.
Und ich schaue auf die Uhr: die Zeit läuft und läuft, ja sie rast, ich muss duschen und das Frühstück zubereiten und bald schon meine Tochter aus ihren Träumen wecken.
Sie ist wieder gesund und freut sich auf die Schule.
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