Sonntag, 14. Februar 2010

Im Angesicht des Alltags

Was könnte bzw. müsste man aus dem Urlaub in den Alltag einbauen, also gewissermassen "hinüber retten"? Diese Frage stelle ich mir, nachdem ich zur Kenntnis nehmen muss, dass morgen der Alltag wieder anfängt mit all seinen Anforderungen, Tücken und Fallen. Ist es die Gabe, im Hier und Jetzt zu sein? Wieder lernen, die kleinen Dinge zu geniessen, und sei es bloss ein kleiner Augenblick der Freude?

Es muss darum gehen, sich vom Alltag nicht auffressen zu lassen, stets Distanz einzunehmen, sich aber auch nicht gegen ihn stemmen zu wollen. Den Alltag nicht zur Antithese des Urlaubs hochstilisieren, sondern ihn wahrnehmen, akzeptieren und letztlich bewältigen, nicht im Sinne von Mühsal, sondern bewusst und mit Humor.

Ich gebe zu: dies fällt mir nicht immer leicht, zumal einen Montag in Angriff zu nehmen. Aber es bleibt mir nichts anderes übrig. Weil dem so ist, versuche ich, den Alltag proaktiv anzugehen, mich auf ihn einzulassen. Es gibt hierzu keine Alternative.

3 Kommentare:

  1. Wie so oft, gelingt es dir, bereits von mir gedachte Gedanken aufzuschreiben, Gedanken, die ich mir zwar sehr bewusst mache, jedoch nicht zu Ende denke oder schlicht nicht aufschreibe oder mit anderen bespreche.
    Deine Beschreibung über den Montag und den wieder einsetzenden Alltag, gerade nach einem Urlaub, fühle ich gut nach.
    Erlaube mir, die Gedanken zu ergänzen: mir fällt der Wiedereintritt in den Alltag so schwer, weil ich aus meiner inneren Welt in die äußere Welt eintreten muss und mich frage, ob ich dabei mein inneres Kind gut genug schützen kann. Anders ausgedrückt, ich fühle mich ungeschützt und quasi nackt.
    Dadurch entsteht der Unwillen, wieder einzutreten in die Welt. Ein gutes Gelingen verspüre ich, indem ich bewusst und aktiv auf Situationen eingehe, mich der Welt stelle in dem Bewusstsein, mich auf mich verlassen zu können.

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  2. ...und vielleicht ist es auch gut, das innere Kind nicht zu verleugnen, im Gegenteil, es an dieser Welt partizipieren zu lassen, weil wir dann -und nur dann- ganz authentisch sind, ganz Mensch, ungeschminkt.

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  3. Mir kommt es vor, als würde mein inneres Kind dem "Erwachsenen" nicht so recht trauen, Situationen am Montag oder nach dem Urlaub wirken bedrohlich, nicht bewältigbar, erst, sobald der erste Schritt ist, wirkt die Sicherheit. Dieser Anschubimpuls bedarf großer Energie, das muss doch endlich einmal überwunden sein, schon rein aus lebensenergie-erhaltenden Gründen.

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